Der Familie v.Wedel (v.Wedell) sind folgende Namen- und Wappenvereinigungen erteilt worden.
1.) Karl Friedrich Ernst v.Wedel erhielt als Neffe und Erbe des Albrecht Franz v.Parlow auf Parlow und Tessin (Pommern), als letztem seines Stammes, von Friedrich Wilhelm III., König von Preußen am 8.2.1806 die Genehmigung zur Vereinigung seines Namens und Wappens mit denjenigen der v.Parlow unter dem Namen „v.Wedel Parlow“.
Wappen: gespalten, rechts v.Wedel: in Gold ein schwarzes Kammrad, belegt mit einem Mannesrumpf in von Rot und schwarz gespaltenem Gewande mit goldenem Gürtel und gleichem Hute mit goldener Schnur.
Links: v.Parlow: in Silber ein gekrönter Bärenkopf mit Hals, dessen Krone mit drei Straußenfedern, einer schwarzen zwischen zwei silbernen, besteckt ist. Zwei gekrönte Helme: auf dem rechten (v.Wedel) mit schwarz-goldener Decke ein wachsender Mannesrumpf, wie im Schilde. auf dem linken (v.Parlow) mit schwarz-silberner Decke ein wachsender Bärenkopf wie im Schilde.
v.Parlow: pommersches Adelsgeschlecht mit gleichnamigem Stammsitz im Krs. Cammin, das mit Rasslaff Parlow 1429 urkundl. zuerst erscheint und mit Henning und Claus Parlow 1454 urkundlich auftritt und siegelt.
2.) v.Wedell-Burghagen
Heinrich August v.Wedell erhielt als Erbe des 1832 gestorbenen Heinrich Wilhelm v.Burghagen (Bruder seiner Mutter) auf Burghagen in der Mark und Pumptow in Pommern, Letztem seines Stammes, von Friedrich Wilhelm III., König von Preußen am 2.10.1832 die Genehmigung zur Vereinigung seines Namens und Wappens mit denjenigen der v.Burghagen unter dem Namen „v.Wedell-Burghagen“.
Wappen: mit goldenem Herzschild, darin ein schwarzes Kammrad, belegt mit einem Mannesrumpf in von schwarz-rot gespaltenem Gewande mit goldenem Gürtel und gleichem Hute mit goldener Schnur (v.Wedell).
Auf dem Rückschild (v.Burghagen): von Silber und Rot schrägrechts geteilt und im oberen roten Teil mit 15 sichtbaren goldenen Kugeln (byzantischen Münzen) belegt. Auf den gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldener Decke und links mit rot-silberner Decke ein wachsender Mannesrumpf, wie im Herzschild, zwischen fünf, vorn zwei und hinten drei schwarzen Hahnenfedern.
v.Burghagen: Adelsgeschlecht der Prignitz mit gleichnamigem Stammhause.
3.) Graf v.Maltzan-Wedell
Graf Eugen Leopold Gottlob Magnus v.Wedell hatte seinen Enkel Graf Alfred Karl Joachim v.Maltzan, Freiherr v.Wartenberg und Penzlin adoptiert und ihn zum Erben seiner Güter Gr.-, Kl.- und Neu-Bresa, Krs. Grottkau eingesetzt.
Ein Diplom des Königs von Preußen am 23.2.1833 erteilte die Namen- und Wappenvereinigung.
Graf A.K.J.v.Maltzan starb jedoch am 26.1.1858 ohne Erben und so erlosch dieses Grafenhaus mit seinem Stifter.
Wappen quadriert: Feld 1 und 4 (v.Maltzan) gespalten, rechts in Blau übereinander zwei abgerissene goldene Hasenköpfe, links in Gold am Spalt ein entwurzelter roter Weinstock mit roter Traube zwischen zwei roten Blättern.Feld 2 und 3: (v.Wedell) in Gold ein schwarzes Kammrad, belegt mit einem Mannesrumpf in von Rot und Schwarz gespaltenem Gewande mit goldenem Gürtel und gleichem Hute mit goldenen Schnüren.
Zwei gekrönte Helme: auf dem rechten (v.Maltzan) mit blau-goldener Decke sieben goldene Pfähle vor einem natürlichen Pfauenwedel mit sieben Federn; auf dem linken Helm (v.Wedel) mit schwarz-goldener Decke ein wachsender Mannesrumpf wie im Schilde.
v.Maltza(h)n: Mecklenburg-Vorpomm. Uradel, der mit Bernhardus de Mulsan, Bischöfl. Ratzeburg. Lehnsträger, 1194 urkundl. zuerst erscheint und mit Ludolf Molzan, urkundl. 1256 - 1283, Burgmann zu Gadebusch, die Stammreihe beginnt.
4.) Baron v.Wedell-Neergaard
Am 19.3.1893 bekam der Legationssekretär Baron Joachim v.Wedell.Wedellsborg die königliche Bewilligung, den Namen Baron v.Wedell-Neergaard zu führen.
Wappen: quadriert, mit blauem Schildkopf, darinnen drei goldene Lilien. Auf dem Platz des Herzschildes ein aus roten und schwarzen Würfeln gebildetes Rad, dessen Grund in Gold und Silber geteilt ist. Belegt mit einem in Rot und Schwarz geteiltem männlichen Brustbild.
Feld 1 und 4: in Blau drei durch eine Krone gesteckte goldene Weizenähren.
Feld 2: in Gold ein schwarzer Mörser unter einer Krone.
Feld 3: in Rot ein aufrechter goldener Löwe.
Auf dem Schild eine auf einem roten Kissen ruhende Freiherren-Krone.
Schildhalter rechts: eine gekrönte Meerjungfrau; links: ein gekrönter goldener Löwe.
5.) v.Wedel-Schroeder
Otto Arthur Robert Bruno v.Wedel, kgl. preuß. Leutnant bekam als Erbe des kgl. preuß. Landrates Robert v.Schroeder auf Lübow die Namens- und Wappenvereinigung mit denen der v.Schroeder als „v.Wedel-Schroeder“ durch A.OK. Wilhelmshöhe 23.8.1895, Diplom Berlin 17.3.1897.
Wappen: unter einem mit einer goldenen Königskrone belegten purpurnen Schildshaupt quadriert (v.Schroeder) und belegt mit goldenem Herzschild, darin innerhalb einer gezahnten schwarzen Radfelge ein Mannesrumpf in von Schwarz und Rot gespaltener Kleidung mit gleichfarbigem Hut und goldener Schnur (v.Wedel).
Feld 1: in Blau schrägrechts ein gestürzter silberner Anker, Feld 2: in Silber ein von 3 (2,1) natürlichen Rehköpfen begleiteter blauer Balken, Feld 3: in Silber ein blaues Jagdhorn mit goldenen Beschlägen und goldenem Band,
Feld 4: in Blau schrägrechts ein goldener Merkurstab.
Zwei Helme: auf dem rechten mit schwarz-goldenen Decken der Mannesrumpf (v.Wedel), auf dem linken mit blau-silbernen Decken 3 goldene Weizenähren an ihren Halmen hinter einem mit 3 silbernen Sternen belegter blauer Balken zwischen zwei von Blau und Silber übereck-geteilten Büffelhörnern (v.Schroeder).
v.Schroeder: aus Arnswalde in der Neumark stammendes Geschlecht, dessen Stammreihe mit Gottlieb Schroeder, geb. 1742, gest. 1814, auf Jagow bei Bernstein, Krs. Pyritz (Pommern), beginnt.
Preuß. Adelsstand Königsberg i. Pr. 18.10.1861 für Robert Schroeder, auf Lübow bei Köslin (Pommern).
6.) v.Zittwitz, genannt v.Wedel
Preuß. Namen- und Wappenvereinigung mit denen der v.Wedel als „v.Zittwitz genannt v.Wedel“ durch A.OK. Großes Hauptquartier 13.5., Diplom 18.7.1918 für Diether v.Zittwitz, seit 3.9.1916 Adoptivsohn des kgl. preuß. Majors a.D. Detlev v.Wedel auf Althof, Krs. Friedland.
Wappen: im Silber und Schwarz gespaltenen Schilde ein gold-bewehrter, rot-bezungter Doppeladler verwechselter Farbe.
Herzschild: in Gold, darin innerhalb einer gezahnten Radfelge ein Mannesrumpf in von Schwarz und Rot gespaltener Kleidung mit gleichfarbigem Hute; zwei Helme: rechts mit schwarz-silbernen Decken 7 abwechselnd schwarze und silberne Straußenfedern; auf den linken mit schwarz-goldenen Decken der Mannesrumpf.
v.Zittwitz: Zweig des pommerschen Uradelsgeschlechts v.Zitzewitz, dessen Stammreihe mit Martinus de Sitovits in Schlawe 8.12.1345 urkundlich beginnt.
Das Johanniterwappen
Das Ordenskapitel des Johanniterordens beschloss am 16.01.1858 die Verbindung von Wappen der Ritter mit dem Ordenskreuz (10). Deshalb kann man sie zu den Wappenvereinigungen zählen.
Seit dem 17. Jahrhundert legten die Herrenmeister, seit Anfang des 18. Jahrh. auch die Kommendatoren, das Kreuz hinter den Schild.
Nebenstehend das Wappen von Ernst-Wilhelm v.Wedel aus dem Hause Kannenberg. Er ist seit 2014 regierender Kommendator der Johanniter-Kommende Baden-Württemberg.
In der Mitgliederliste des Johanniterordens von 1898 sind 21 Wedels verzeichnet. Das ist die höchste Zahl einer Familie. 100 Jahre später, 1998, standen zwölf Vettern in der Liste. Deshalb ist es richtig, hier auch die Johanniterwappen zu erwähnen.
In Sonnenburg, ca. 100 km östlich von Berlin,
lag der Sitz des Johanniterordens. Das Schloss und die Stadt hat der Orden im Jahr 1426 erworben. 1508 wurde die Kirche fertig gestellt. Der Herrenmeister Johann Moritz Fürst von Nassau begann zwischen 1652 und 1679, eine der größten Sammlungen von Wappentafeln in Europa aufzubauen. Die ersten Tafeln wurden in der Kirche aufgehängt, während die späteren, aus dem 19. Jahrhundert stammenden, auch im Rittersaal des Schlosses aufgehängt wurden.
Die Wappentafel, die für die Ritter auf hölzernem Malgrund gemalt wurde, stellt das Wappen des Ritters dar. Außerdem standen der Name, das Geburtsdatum und in welchem Jahr er zum Ritter geschlagen worden ist, darauf.
Nach Alexander v.Volborth, Mitglied der Internationalen Akademie der Heraldik, ist die Sammlung vom Umfang und der wappenkundlichen Qualität her nur mit der Kollektion des britischen Hosenbandordens in der St.Georgskapelle in Windsor zu vergleichen.
Der polnische Staat entschloss sich 1989, die Sammlung zu verkaufen. Der Orden versuchte auf gerichtlichem Wege, die Tafeln zurück zu bekommen. Zurückkaufen konnte er die Tafeln nicht, weil er seine Gelder satzungsgemäß nur für wohltätige Zwecke verwenden darf.
Schließlich landeten die Wappentafeln bei Christies in Amsterdam und wurden dort versteigert.
Zum Verkauf kamen auch die Tafeln von sieben Wedel:
1.) Wilhelm v.Wedel. Königl. Preuss. Kammerherr und Minister des Königlichen Hauses. Im Johanniterorden war er
Ehrenkommendator, Ordensschatzmeister 1890 und Ordenskanzler 1903.
2.) Lupold Wilhelm Carl v.Wedel, 1771 - 1839. RR 1800.
(RR=Rechtsritter)
3.) Curt v.Wedel, 1875 - 1945. ER 1913, RR 1933.
(ER=Ehrenritter)
4.) Busso v.Wedel, 1859 - 1911. ER 1891, RR 1901.
5.) Ernst Achatz v.Wedell, 1825 - 1896. ER 1866, RR 1884.
6.) Hermann Ludwig v.Wedel, 1808 - 1885. ER, RR.
7.) Max v.Wedel, 1849 - 1914. ER 1889, RR 1905.
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